STIMMEN ZUM BUCH
Dr. Hinnerk Bruhns, Directeur de recherche, Fondation Maison des Sciences de l'Homme (Paris), 2011.
Mit Ihrem Buch über Geld und Schuld haben Sie ja doch wohl das Buch des Jahres geschrieben!
Der Volksmund weiß: Geld regiert die Welt. Und was wissen die Ökonomen über Geld? Die erstaunliche Antwort: Fast nichts. Raimund Dietz zeigt in seinem Buch „Geld und Schuld“ eindrucksvoll, warum das so ist. Bereits der Untertitel, der „eine ökonomische Theorie der Gesellschaft“ ankündigt, verweist auf die Defizite des ökonomischen Mainstream. Der Mainstream weiß nicht, dass Tausch und Geld Grundpfeiler der Gesellschaft sind und hängt deshalb ohne Bodenhaftung im „leeren“ Raum. Dietz rekonstruiert die Gesellschaft aus dem Tausch, dem Geben und Nehmen, dem Eingehen und Auflösen von Schuldverhältnissen. Dabei spielt das Geld .....<für mehr: tippe auf Gamm>
Dr. Wolfgang Schollnberger, 12904 Potomac, USA, April 2014
Das Buch von Raimund Dietz "Geld und Schuld - eine ökonomische Theorie der Gesellschaft" ist ganz ausgezeichnet, eine Bereicherung und ein Lesevergnügen. Das breite und zugleich tiefe Wissen des Autors, gepaart mit messerscharfem Denken und Argumentieren, eingepackt in brillanter Sprache haben mich von Seite zu Seite fasziniert.
Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz. Österreich (2013/01)
Im Mittelpunkt des Buches steht die ursprüngliche Funktion des Geldes als Tauschobjekt, das von den Subjekten erkannt und sinnvoll genutzt wird. Dietz ruft die Menschen auf "sich mit dem Geld auszusöhnen" und ihm eine Rolle in einer "guten menschlichen Ordnung" zu geben. Es ist wichtig zu wissen, was Geld ist, wie Schulden entstehen und wieder abgebaut werden und wer in welchem Ausmaß Schulden machen darf. Der Autor gibt auch Anleitungen wie eine aufgeklärte Gesellschaft mit Schulden umgehen sollte und wie die Finanzwirtschaft zu beschneiden und zu ordnen wäre. Es ist wesentlich die Wirkungsmächtigkeit des Geldes zu kennen und es weder zu verharmlosen noch es als Bedrohung der eigenen Humanität zu sehen. Denn sehr wohl kann Geld einer Bürgergesellschaft auch als Mittel der Humanität dienen. Ein beachtenswerter Zugang, der das Thema Nachhaltigkeit in die Ökonomie des Geldes einbringt.
Johannes Heinrichs, Prof. f. Philosophie u. Sozialökologie, 12351 Berlin, 2013, www.amazon.de
Das Buch geht davon aus, dass über das Medium der ganzen ökonomischen Sphäre, das Geld nämlich, in der Fachökonomie viel zu wenig nachgedacht wird. Der Verfasser entdeckt die Relevanz der "Philosophie des Geldes" von Georg Simmel wieder, ohne jedoch ins bloße Historisieren zu verfallen und seinem durchweg systematischen Anliegen untreu zu werden. In Simmels Satz "Geld ist die Verkörperung der Tauschrelation" lasse sich seine ganze Arbeit zusammenfassen (366). Es ist eine Arbeit auf hohem Niveau, anspruchsvoll, ohne unnötige akademische Verklausulierungen.
Christian Apl, Buchautor, 2380 Perchtoldsdorf, April 2011
Raimund Dietz räumt mit den herrschenden ökonomischen Theorien gründlich auf. …. Wie alle an der großen Vorgabe der Naturwissenschaften orientierten Wissenschaften, eliminierten besonders auch die Wirtschaftswissenschaften alles Subjektive, also das, was den „menschlichen Faktor“ ausmacht, aus ihren Lehren. Sie tat das auch mit ihrem eigentlichen Kerngegenstand, dem Geld. Damit verschwanden Geist und Geld aus der Wissenschaft, also das, was Wirtschaft der Essenz nach ist. Man merkt dem Werk an, dass es in einer jahrzehntelangen, tiefen Auseinandersetzung gereift ist und sich endlich befreien konnte. Ein Lebenswerk. Ein Anliegen, dass nach Jahrzehnten in einschlägiger Karriere abschließend ausgesprochen werden muss, weil die Sache nicht einfach so stehen gelassen werden kann. [….] Dietz entwickelt brillant eine ökonomische Theorie der Gesellschaft, die darüber hinaus eine klare Orientierung bietet, was jetzt zu tun ist.
Raimund Dietz identifiziert in seinem Buch insbesondere zwei fatale Trugschlüsse: Erstens, die Annahme, dass Geld für die Wirtschaftsbeziehungen nur eine untergeordnete Rolle spielt, nur „wie ein Schleier über dem Ganzen liegt“ und sich aus dem Geschehen quasi herausmittelt. Zweitens, die Annahme, dass so etwas wie „Gesellschaft“ existiert. Anstatt dessen führt uns Dietz die Wurzeln einer Gesellschaft als Prozess, der auf Formen angewiesen ist und der zu einer Gestalt führt, vor Augen. Bereits Meister Eckhart hatte ja erkannt, dass „das Wesen von allem was ist, ist die Relation“. Die grandiose Idee, dieses Beziehungsverhalten von Individuen, das ja erst so etwas wie Gesellschaft entstehen lässt, mit den Entwicklungen zur modernen Geldwirtschaft zu korrelieren, setzt neue Maßstäbe des Denkens für die Ökonomik. Der Autor bleibt jedoch nicht bei Analyse stehen, sondern legt seine Erkenntnisse in zukunftsfähigen Überlegungen dar. ….. Mit diesem längst überfälligen …. zeitnotwendigem Werk gelingt es dem Autor in einmalig strukturiertem Aufbau und klarer Sprache nicht zuletzt, Hoffnung zu vermitteln. Vor mir liegen 400 Seiten eines neuen, zukunftsprägenden Standardwerks und es ist zu hoffen, dass sich die Verbreitung nicht nur auf die Fachwelt beschränkt, sondern Eingang in den schulischen und universitären Bereich erhält. …..
Ulrich Busch, Berliner Debatte Initial 22 (2011) 3, S.127ff.
Mit „Geld und Schuld" legt Raimund Dietz eine in Form und Inhalt opulente ökonomische Gesellschaftstheorie vor, die sich an Marx, Simmel, Luhmann, Baecker und Rudolf Steiner orientiert und die mit dem Mainstream, der neoklassischen Theorie, hart ins Gericht geht. Dietz behauptet, sein Vorgehen begründend, die Wirtschaftswissenschaften hätten die jüngste Finanzkrise regelrecht „verschlafen", was darauf schließen lässt, dass sie „Entscheidendes" ausblenden und sich durch ihre „dyadische", auf eine Subjekt-Objekt-Beziehung reduzierte, Weltsicht in eine Sackgasse manövriert haben. Er setzt dem eine „triadische" Sichtweise entgegen, welche die Beziehungen der Subjekte untereinander favorisiert. In ihr erscheint die Wirtschaft als „ein Gebilde menschlicher Kultur" (336). Durch diesen Paradigmenwechsel eröffnet sich dem Autor ein gänzlich neuer Blick auf das Geld, welcher es ihm ermöglicht, die Geldtheorie hinfort nicht mehr als ein staubtrockenes Nebenfach der Volkswirtschaftslehre anzusehen, sondern als eine „Wissenschaft vom Menschen". Dies hat nicht nur eine gänzlich veränderte Stellung des Geldes im Theoriegebäude der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften zur Folge, sondern impliziert auch eine veränderte Haltung gegenüber dem Geld, eine neue Ethik des Geldgebrauchs und anderes mehr. Das Geld, heute von vielen noch „verdrängt, verachtet, dämonisiert", sollte künftig einen zentralen Platz im Bewusstsein und im Leben der Menschen einnehmen: „Unsere Einstellung, unser Denken über und unser Umgang mit Geld wird darüber entscheiden, wie wir den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts begegnen können." Ausgehend von einem triadischen Wirtschaftsverständnis legt der Autor mit kritischen Fragen an den Mainstream dessen Konstruktionsfehler bloß und macht den Leser mit seinem Zugang zum Thema „Geld" vertraut. Dieser führte ihn über Marx, dem vermeintlichen „Geldfeind schlechthin" und „Lehrmeister ex negativo", zu Georg Simmel, durch dessen Lektüre ihm „die Bedeutung des Geldes für die Selbstorganisation moderner Gesellschaften" bewusst wurde. Der beschriebene Erkenntnisprozess ist nicht losgelöst von der Biografie und dem beruflichen Werdegang des Autors zu sehen, der bis 1975 in Berlin wirkte und seitdem in Wien lebt und sich intensiv mit dem Transformationsprozess in Mittel- und Osteuropa beschäftigt hat.
Prof. Dr. Helge Peukert, Universität Erfurt, in Wirtschaft und Gesellschaft, 2011, Heft 37.
Der Autor hat lange an diesem Buch über das von ihm so bezeichnete paradoxe Rätsel des Geldes gearbeitet, es soll zu einer Aussöhnung mit dem Geld beitragen. Der Untergang des real existierenden Kommunismus zeigte die Illusion einer geldfreien Gesellschaft, Marx wird als der „Geldfeind schlechthin" (S. 24) bezeichnet. Doch auch die Volkswirtschaftslehre verkennt das Geld als gesellschaftsbildendes aktives Medium der Selbstorganisation moderner Gesellschaften. Ein wesentlicher Bezugspunkt ist dem Autor Georg Simmels Philosophie des Geldes, der wie Dietz eine Geld- als Kulturtheorie zu entwickeln versuchte.
Dr. Wolfgang Steffanides, 1030 Wien, Mai 2011.
Dietz ist Querdenker. Er zeigt, dass der Sozialismus auf einem verfehlten Vernunftbegriff beruht und von vornherein scheitern musste, weil er Geld eliminieren wollte, andererseits aber auch, dass die leichtfertig zugelassene Hypertrophie der Finanzsphäre die bürgerliche Gesellschaft in starke Bedrängnis gebracht hat.